📜 Chronik – 1969-1988
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Die Blütezeit: 1969 – 1988

Die 1969 von Herms Wolff gegründete Jugendgruppe des Vereins bringt neuen Schwung in das Vereinsleben und überzeugt bei zahlreichen Auftritten. Im Jahr 1970 findet in Königslutter ein erstes deutsch-dänisches Treffen mit dem Orchester BRIO aus Kopenhagen statt. Auch wird 1970 ein Akkordeonorchester von “Concordia” aus der Taufe gehoben und die Ausbildung des musikalischen Nachwuchses intensiviert. Insgesamt sind diese Jahre für den Vereinsaufbau sehr förderlich. 1972 besucht “Concordia” die dänischen Freunde von BRIO in Kopenhagen.
Dann folgt jedoch wieder ein heftiger Hauskrach – Willibald Ludwig verläßt nach fast 20 Jahren Dirigententätigkeit 1972 den Verein und gründet bald darauf in Süpplingen das Mandolinen- und Akkordeonorchester “Nord-Elm”. Mehr als die Hälfte der “Concordia”-Mitglieder wechselt mit nach Süpplingen. Ein schwerer Einschnitt, der aber mit Hilfe des Bundes Deutscher Zupfmusiker (BDZ) gemeistert werden konnte: Die Freundschaft zu Joachim Trekel aus Hamburg sowie Rolf Quedenbaum und sein Langenhagener Zupforchester brachten die Rettung. So kann dann auch der anstehende Gegenbesuch der Dänen erfolgreich organisiert werden.
Als neuer Dirigent kann Hans-Henning Jäcke gewonnen werden, der den Ausbildungsbetrieb systematisch aufbaut und durch sein Wissen den jugendpflegerischen Bereich fördert. Der wöchentliche Gruppenunterricht und eine einstündige theoretische Ausbildung der jungen Spieler bilden in den Folgejahren immer eine solide musikalische Basis, auf der die Arbeit des Schüler- und Hauptorchesters aufbauen kann. Aber auch im außermusikalischen Bereich wird viel geleistet: Internationale Begegungen, Jugendherbergsaufenthalte, Bastelnachmittage und zahlreiche Lehrgänge auf Vereins-, Kreis- und Landesebene wechseln einander ab. Im Frühjahr 1979 muss Henning Jäcke seine Dirigententätigkeit wegen beruflicher Überlastung einstellen. Gertrud Bullmann, damals schon über 40 Jahre Mitglied, übernimmt den Taktstock. Die Arbeit geht nach bewährtem Muster weiter.
Neben der Verbindung nach Dänemark konnte nach langjährigen Bemühungen 1977 die erste Austauschbegegnung mit England stattfinden. Hervorgerufen durch private Bemühungen auf beiden Seiten, nehmen die Städte Königslutter und Taunton auch offiziellen Kontakt auf. 1982 wird eine Freundschaftsurkunde ausgetauscht und im September 1992 die offizielle Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten geschlossen. Man kann also durchaus sagen, dass der Mandolinenclub “Concordia” durch seine Jugendarbeit der Initiator einer der drei Städtepartnerschaften Königslutters war, die noch heute durch vielseitige Aktivitäten mit Leben erfüllt ist. Darauf sind wir stolz! In den Folgejahren und -jahrzehnten finden immer wieder gegenseitige Besuche von “Concordia” und den befreundeten englischen Musikvereinen wie der “Taunton Concert Band” oder den “Fingers & Frets” aus Bristol statt. 1983 ist wieder ein Jubiläumsjahr bei “Concordia”: Man kann das 75-jährige Bestehen des Vereins feiern. Aus diesem Anlass findet am 1. Oktober ein großes Jubiläumskonzert statt, an dem auch “BRIO”, “Fingers & Frets” und das “Norddeutsche Zupforchester” unter der Leitung von Joachim Trekel mitwirken. Und obwohl das Jubiläum ein Minus von immerhin 5800 DM in der Kasse hinterlässt, ist der Verein finanziell gut genug gerüstet, um neue Mitglieder zu Ausbilderlehrgängen zu schicken. Dies ist aufgrund der zahlreichen Schüleranfragen (die Gitarrenkurse sind ständig voll belegt) auch dringend nötig. Allein 1983 haben 24 Schüler bei “Concordia” neu angefangen, ein Instrument zu erlernen – eine Zahl, die seitdem nie wieder erreicht wurde. Leider beginnen in dieser Hochphase auch wieder Schwierigkeiten. Viele der mühsam und kostspielig geförderten Ausbilder des Vereins müssen ihn wegen Beruf oder Studium verlassen oder ihre Vereinsarbeit stark reduzieren. Viel Engagement und Elan geht “Concordia” so verloren.
1984 löst sich das Orchester “Nord-Elm” auf. Zu einem Anstieg der Mitgliederzahlen bei “Concordia” führt dies allerdings nicht und einem eher pessimistischen Jahresbericht für 1984 kann man entnehmen, daß es mit der Arbeit des Orchesters nicht zum Besten steht. Und so müssen im Jahr 1986 tatsächlich auch Konzerte aufgrund der mangelnden Orchesterstärke abgesagt werden. Zu diesem Zeitpunkt muss Herms Wolff seinen Posten als 1. Vorsitzenden wegen Überlastung abgeben. Ihm folgt Lothar Rieck nach. Und obwohl immer noch zahlreiche Aktivitäten und Austauschfahrten nach England stattfinden, bröckelt die Mitgliederzahl langsam ab. 1987 feiert der Braunschweiger Mandolinenverein sein 75-jähriges Bestehen. “Concordia” unterstützt die Freunde gern bei ihrem Konzert in der Stadthalle in Braunschweig. Im folgenden Jahr ist dann das eigene 80-jährige Jubiläum zu feiern: Im Königshof wird zusammen mit den Helmstedter Chorknaben ein Sonntagskonzert veranstaltet.